Die Zinsen fallen – und sind schon negativ!

Am Freitag, den 3.6.2016 war zum ersten Mal die Umlaufrendite (hier werden die Zinsen mit Laufzeiten zwischen 3 und 30 Jahren erfaßt) unter 0 %! Gestern zahlte der Bund für eine 10-jährige Anleihe gerade noch 0,04 % pro Jahr!

Eigentlich unfaßbar, dass man fürs Geldleihen noch Geld bekommt. Was Wolfgang Schäuble besonders und „Häusle“-Finanzierer (sofern sie aufgrund den neuen EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie und der damit einhergehenden Unsicherheit der Banken überhaupt noch einen Wohnkredit bekommen) freut, ist für Sparer wenig erfreulich bis desaströs.

Im Bereich der kapitalgedeckten Altersvorsorge ist dies nicht anders. Es fehlt in vielen Fällen schlicht der Zins und in Folge der Zinseszins. Jenes Instrument, das so enorm wichtig für’s Langfristsparen ist. So hat der niedrige Zins Auswirkungen auf die Lebens- aber auch auf die Sachversicherung und die private Kranken-versicherung. Überall dort stecken Geldanlagen, die die Beiträge stabil halten. In der Lebensversicherung oder bei Pensionskassen wirkt sich das in Form von gekürzten Leistungen besonders stark aus. Oder es müssen im Umkehr-schluß, um die gleichen Leistungen zu erhalten, mehr Geld aufgewendet werden.

Bei betrieblichen Pensionszusagen kommt ein weiterer Effekt hinzu. Gem. den Vorschriften des HGB fallen auch hier die Zinsen (siehe vorgehende Newsletter) und die Rückstellungen in der Bilanz steigen. Ohne dass sich die Zusagen nach oben verändert hätten.

Der Niedrigzins macht sich also bemerkbar. Teilweise sogar gravierend. So hat z.B. eine Pensionskasse eines großen deutschen Versicherers bei der Aufsichtsbehörde BaFin beantragt, ihren Garantiezins auch für bestehende Verträge – zumindest für die künftigen Einzahlungen- zum 1.1.2017 von 3,25 % auf 1,25 % zu senken. Auch dies ist in doppelter Hinsicht problematisch: den Mitarbeitern fehlen dadurch Leistungen, die gem. Betriebs-rentengesetz aber vom Arbeitgeber eingehalten und notfalls vom eigenen Geld ausgeglichen werden müssen.

Im Bereich der betrieblichen Altersversorgung sind Pensionskassen besonders von den fallenden Zinsen betroffen, weil sie viele Verträge mit sehr hohen Garantiezinsen haben. Durch eine von Gesetzeswegen erfolgte Angleichung der Durchführungswege Direkt-versicherung und Pensionskasse wurden in den letzten Jahren kaum noch neue

Pensionskassen-Verträge abgeschlossen. Also auch keine Verträge mit niedrigeren Garantiezinsen, die das Versichertenkollektiv im Durchschnitt hätten entlasten können.

Darum ist es ratsam, auch eingerichtete Versorgungswerke (Entgeltumwandlungen, misch-finanzierte Systeme) immer wieder zu überprüfen und ggf. anzupassen. Man kann die Vergangenheit nicht rückgängig machen, aber zumindest die zukünftigen Sparleistungen in die richtigen Bahnen lenken, damit die spätere Rente auskömmlich bleibt oder wird.

Aber die Zinsen sind nun mal so wie sie sind. Auch wenn den ein oder anderen das ärgert, die EZB sieht sich in Europa noch auf dem richtigen Weg. Eine kurzfristige Abkehr dieser Politik ist nicht erkennbar.

Durch ein langjährigen Erfahrungsschatz sowohl in der Geldanlage als auch in der Alters-versorgung sind wir in der Lage, bestehende Verträge sorgfältig zu prüfen auf die neue Zeit auszurichten. Rentable Geldanlagen mit einer hohen Sicherheit gibt es immer noch.

Sprechen Sie uns gerne an.

Jochen Messner

Vorstand

W B A Aktiengesellschaft

Wirtschaftskanzlei für betriebliche Altersversorgung

Hohe Str. 74

70794 Filderstadt

Fon 0711 – 2195 7710

Fax 0711 – 2195 7709

Web www.wba-ag.com

Mail info@wba-ag.com

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